Im Detail
Velburg erhielt im Jahre 1410 die Stadtrechte und den Freiheitsbrief, das Wappen wurde bestätigt. Somit ist Velburg eine der ältesten Städte der Umgebung.
Das frühere Rathaus, erbaut 1541, wurde wegen Baufälligkeit am 2. August 1858 abgebrochen.
Mächtige Burgen, prächtige Kirchen sowie weitere bedeutsame Gebäude in Velburg erinnern heute noch an die spannende und abwechslungsreiche Geschichte dieses Ortes.
Velburger Rathaus im Wandel: Schule, Fabrik, Lager
Das wunderschöne neugotische Rathaus in Velburg hat eine lange und abwechslungsreiche Geschichte hinter sich: Mal war das Rathaus eine Schule, mal ein Heimatmuseum, eine Turnhalle, ein Feuerwehrgerätehaus, ein Bauhoflager und eine Hosenfabrik. Erst seit 1975 wird das von 1863 bis 1865 erbaute Gebäude wieder als Rathaus genutzt und ist somit offizieller Sitz der Verwaltung.
Hallstattzeit und Kelten - eine kleine Sensation
Bei Ausgrabungen im Velburger Gewerbegebiet kam im Jahr 2010 eine kleine Sensation zutage: die Reste einer quadratischen Anlage aus der Hallstattzeit, mit Gräben und Palisaden an den 30 m langen Seiten. In dem Ort, der möglicherweise eine keltische Kultstätte war, haben wahrscheinlich schon 800 v. Chr. Menschen gelebt. Die Forscher haben über 600 Fundstücke entdeckt, vorwiegend Pfostenlöcher, aber auch Keramik und Tierknochen.
Von Stadtrechten bis zur Ämterstadt - eine Geschichte
Etwa 2.000 Jahre später taucht die Burg von Velburg in der Weltgeschichte auf, sie wird im Jahr 1117 zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Einen Ort Velburg gab es da noch nicht, wohl aber das Dorf Altenveldorf. Velburg ist erst im 13. Jahrhundert angelegt worden, am Fuß und im Schutz der Burg. Der Ort muss sich schnell sehr gut entwickelt haben, denn 1285 wird er als Markt bezeichnet, für das Jahr 1410 sind die Stadtrechte sicher belegt. Velburg ist damals durch eine starke Stadtmauer mit 13 Türmen gesichert gewesen, von denen heute noch das Hintere Tor (Nordtor) und der Kapsenturm stehen. Velburg hat nach dem Aussterben der Grafen von Velburg unterschiedlichen Herren gehört. Da diese ihre herrschaftlichen Sitze aber allesamt an anderen Orten hatten, haben sie Pfleger nach Velburg geschickt, um ihren Besitz zu verwalten. Erste Versuche, Velburg zu einem starken Wirtschaftsverband auszubauen, haben die Ritter Wispeck unternommen, die im 16. Jahrhundert die Herrscher in Velburg waren. Die Wispeckschen sind 1574 ausgestorben, als Georg Hektor und seine Frau Clara Anna von Freyberg kinderlos der Pest erlagen. Die Pest wütete in den Jahren 1564, 1574, 1586 und 1713. Brände haben Velburg in den Jahren 1410, 1540, 1553 und 1574 zerstört. Große Veränderungen im Leben der Velburger hat das 19. Jahrhundert mit sich gebracht. Bei der Umgestaltung Bayerns ab 1818 hatte man Velburg zu einer „kleinen Ämterstadt“ gemacht. Velburg war eine Stadt III. Klasse (eine Stadt mit weniger als 500 Familien) und gehörte zum Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg. Velburg wurde Sitz des „Königlichen Bezirksamtes Velburg“ (1862–1880), eines Rentamtes (Finanzamt, 1803–1932) und eines Messungsamtes (1866–1929). Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die US-Amerikaner Velburg besetzt, viele Flüchtlinge kamen in die Stadt. Seit den 1950er Jahren sind mehr als 500 neue Wohnhäuser in Velburg gebaut worden, neue Straßen und ein Autobahnanschluss sind entstanden.
Wispeck-Ritter - heute noch präsent
Das Geschlecht der Ritter von Wispeck ist zwar schon lange ausgestorben, ihr Wirken hat sich aber in der Stadt Velburg fest verwurzelt. Es gibt heute einen Wispeckweg, die Wispeckschützen sowie weitere historische Schätze wie die Grabsteine von Georg (Jörg) und Hans Adam Wispeck in der Pfarrkirche. Daneben befindet sich in der Kirche St. Anna der schöne Hochaltar mit dem Wappen der Wispeck und der mit ihnen verwandten Familie Nothaft. Am ehemaligen Finanzgebäude steht ein Wappenstein mit einem Ritter, der in der rechten Hand das Wispeck-Wappen und in der linken Hand das Nothaft-Wappen hält.